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14.May.2022 Ortsbeirat Ochsenbrunnen Projekt Teil-2 TEXT Ortsbeirat
Ochsenbrunnen Projekt Teil-2 Der Ochsenbrunnen sprudelt wieder Nach fast 3 Jahren Trockenheit läuft nun wieder Wasser durch den Ochsenbrunnen und erfreut mit seinem Plätschern Passanten und Menschen, die auf dem schönen Platz verweilen. Helfer und Helferinnen, die zum Gelingen dieses Vorhabens beigetragen hatten sowie unterstützende Vertreter der kommunalen Politik und Gäste haben dieser Premiere des fließenden Wassers beigewohnt. Lange genug hat es gedauert, bis es dann an diesem Samstag bei herrlichem Sonnenschein soweit war. Das Brunnenbecken war undicht, der dauernde Wassernachschub ökologisch nicht vertretbar und zu teuer. Also wurde der Brunnen stillgelegt. Zudem waren die Begrenzungsmauern bröselig und nicht verkehrssicher. Das war für den Verkehrs- und Verschönerungsverein eine Aufgabe - neben dem jährlichen Blumenschmuck - wieder Wasser laufen zu lassen. Ein Wettbewerb im Rheingau Taunus Kreis brachte die Anfangsfinanzierung, die aber nicht ausreichte, weil nach vielen Gesprächen nur eine Lösung dauerhaft schien - eine Beckenwanne aus Edelstahl. Die war allerdings, nach der Entscheidung im Preis des Materials fast doppelt so teuer, wie kurz davor und die Lieferzeit für den Edelstahl sehr unsicher, weil in der notwendigen Ausführung nicht zu bekommen. Die in Engenhahn ansässigen Edelstahlexperten Ralph und Julian meinten aber, das kriegen sie hin. Im Dezember 2021 war alles fertig geschweißt, das Becken dicht. Davor allerdings war es erforderlich, mit dem Engenhahner Brunnenteam erst mal das Glasfaser-Becken zu entfernen. Der Gemeinde-Bauhof hatte sich mit einem Maurer um das bröselige Umgebungsmauerwerk gekümmert. Nun im letzten Winter den Brunnen einzuweihen verbot der Frost und so hatte der Verkehrs- und Verschönerungsverein für diesen Samstag nach dem Pflanztag der Geranien zum „Wasser marsch“ eingeladen. Der Vorsitzende, Eberhard Heyne, dankte dem Kreis für seine Erstfinanzierung, der Gemeinde mit Bürgermeister Joachim Reimann für die notwendige Restfinanzierung, dem Fachamt Grün mit Gero Wilhelmi für seine tätige Begleitung und dem Bauhof für die Ausbesserungen der Begrenzungsmauern. Ebenso den Edelstahlspezialisten für ihre Arbeiten am Brunnenbecken und nicht zuletzt dem ehrenamtlichen Brunnenteam für seine Mitarbeit. Erneut sieht man, so sagte er, gemeinsam geht fast alles. Beim Ruf „Wasser marsch“ sprudelte der Brunnen unter der Regie von Brunnenmeister Mark Zitzelsberger - mit dem Beifall aller Gäste. Bei einem Imbiss mit Sekt und Saft freuten sich alle Beteiligten über die Bereicherung mit dem nun wieder nassen Ochsenbrunnen. Story - Eberhard Heyne Fotos - Harold Adams Schliessen |
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13.Nov.2022 Ortsbeirat Volkstrauertag 2022 TEXT Ortsbeirat
Volkstrauertag 2022 Volkstrauertag - Erinnerung und Verpflichtung< Der im November bundesweit begangene Volkstrauertag soll die Menschen an die Opfer von Kriegen, Gewalt und Terror erinnern, an die vielen Menschen zu denken, die unter Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzunge leiden und vor ihnen flüchten. Aber soll auch ein Tag sein, sich Intoleranz, Rassismus und Hass zu erwehren und unsere gesellschaftlichen Werte und die Demokratie zu schützen. Auch in Niedernhausen wird dieser Tag in den Ortsteilen mit einer Gedenkstunde begangen. Beispielhaft sei hier geschildert, wie die Gedenkfeier in der Trauerhalle und vor dem Kriegerdenkmal in Engenhahn begangen wurde. Etwas war anders als in den Jahren zuvor. Die junge Generation war zahlreicher gekommen - das lag sicher auch daran, dass Deborah Lukas in ihrem Vortrag schilderte, wie sie eine Reise zu den Gedenkstätten der Kriegs- und KZ-Opfer erlebt hatte. Kristina Bothner moderierte die Feier, die vom Streicherquartett der Familie Vestner musikalisch eingerahmt wurde. Ortsvorsteher Peter Woitsch begrüßte und erinnerte, wie früher an die Opfer von Auseinandersetzungen in der Vergangenheit oder weiter weg gedacht wurde. Nun aber sehen wir die Bilder und lesen die Fakten des grausamen Angriffskrieges auf die Ukraine. Mit dem großen Leid von tod und Verletzungen und den Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen müssen. Wir werden so umso mehr unserer Werte bewusst, die auf christliche Ethik, Freiheit und Frieden, Demokratie und liberales Handeln fußt. Der Traum vom stabilen Frieden in Europa ist vorbei. Wie ein Wetterleuchten sehen und spüren wir die Veränderungen, die uns nun unmittelbar berühren. Was bleibt, so sagt Peter Woitsch, ist die Hoffnung - und der Glaube - dass der Krieg bald vorbei sein möge und das Leid ein Ende habe. Der historischen Schrecken gedenken wir an diesem Tag, meinte Bürgermeister Joachim Reimann, den Opfern von Krieg, Vertreibung und Völkermord. Und erleben heute, dass ein aktueller Krieg mit seinen Grausamkeiten so nah ist. Wie Städte zerstört werden, Menschen unter gezieltem Beschuss leiden und flüchten, Massaker an Zivilisten begangen werden. Was für uns in Europa undenkbar schien. Schließlich ist die Ukraine von Berlin so weit weg wie Brüssel. Wir erinnern uns der vielen Millionen Toten in den beiden furchtbaren Kriegen des 20. Jahrhunderts und nehmen die Verpflichtung ernst, für Frieden, Freiheit und Menschenrechte einzutreten und sie zu verteidigen. Dabei werden wir uns auch der friedlichen Gegenwart bewusst, für die wir in der Zukunft kämpfen müssen. Für die Religionen schaute Dr. Gerald Kroha neben den Opfern der Kriege auch auf die Menschen, die in dem verbrecherischen System der Nazis ganz in der nahen Nachbarschaft, im Kalmenhof von Idstein oder der Euthanasie in Hadamar ausgesetzt waren. Vom Kleinkind bis zum älteren Menschen wurde aus ideologischer Verblendung gemordet - von grausamen Helfern der Medizin und der Pflege. Auch heute taucht in Hass, Intoleranz und rassistischem Gedankengut wieder auf, was überwunden geglaubt war. „Die Barbarei der Sprache ist die Barbarei des Geistes“, zitierte Gerald Kroha den Politikwissenschaftler und Journalisten Dolf Sternberger. Die Würde des Menschen und die Unantastbarkeit des Lebens seien Grundpfeiler unseres Verständnisses vom Dasein und der Gesellschaft. Gerade die Schwächsten wie Behinderte, Flüchtlinge, Minderheiten oder Kranke bedürfen des besonderen Schutzes unserer Gesellschaft. Die Fortschrittlichkeit und Christlichkeit einer Nation zeigt sich daran, wie man diesen Schutz ausübt. Eine großartige Erfahrung sei es gewesen, so schildert Deborah Lukas ihre Reise mit 25 gleichaltrigen Menschen mit der Organisation Peace Line des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge und des Auswärtigen Amtes zu Gedenkstätten von Krieg, Konzentrationslager und Kriegsverbrechen. In persönlichen Gesprächen mit Zeitzeugen und in Diskussionen untereinander haben sie authentisch von der Grausamkeit kriegerischer Auseinandersetzung oder blindem Rassismus, aber auch viel über die Werte von Frieden und Demokratie erfahren. Einen Kranz legten Bürgermeister Joachim Reimann mit Ortsvorsteher Peter Woitsch für die Gemeinde und Deborah Lukas und Eberhard Heyne für die Engenhahner Vereine am Denkmal nieder. Die örtliche Feuerwehr hielt die Ehrenwache. Story - Eberhard Heyne Fotos - Harold Adams Schliessen |